Sprachförderung
Konzepte zur Sprachförderung an der Schule:
„Sprachförderung“ basiert auf dem Prinzip DaZ in allen Fächern. Das bedeutet, dass die Sprachförderung ein Bestandteil sowohl des Deutschunterrichts als auch aller anderen Fächer ist, denn auch im Sport oder in den Fächern Kunst und Musik gilt es immer wieder sprachliche Phänomene zu entdecken oder den Fachwortschatz weiterzuentwickeln.
In unseren jahrgangsgemischten Schuleingangsklassen setzen wir ein Konzept der handlungs- und produktionsorientierten Sprachförderung in Kooperation mit der „Schule Natur“ im Grugapark und der Jugendfarm in Altenessen um. Dieses Projekt wurde dank einer großzügigen Spende möglich.
Weiter unten finden sie mehr Informationen der folgenden Konzepte:
- Sprachförderung in allen Fächern
- KOALA – koordinierte Alphabetisierung im Anfangsunterricht – deutsch+türkisch
- Förderung der Herkunftssprache (Türkisch und Arabisch)
- Leseförderung
DAZ
Die sprachlichen Leistungen vieler unserer Kinder sind als stark reduziert und als nicht altersgemäß zu bezeichnen. Bereits beim Schuleintritt sind die sprachlichen Defizite so groß, dass einige Kinder kaum in der Lage sind einfache Arbeitsanweisungen zu befolgen, Hausaufgaben zu machen und damit erfolgreich am Schulalltag teilzunehmen.
Die Kinder mit Migrationshintergrund erlernen Deutsch als Zweitsprache (DaZ) meist zeitgleich mit der Muttersprache. Die sprachliche Förderung an unserer Schule geschieht nicht nur im Deutschunterricht, sondern ist ein Teil von allen Unterrichtsfächern (Mathe, Musik, Sport, Sachunterricht). Zudem stehen spezielle Sprachförderstunden zur Verfügung, in denen Kinder mit möglichst ähnlichem Sprachstand zusammen gezielte Strukturen kennenlernen und anwenden üben.
Als Beispiel für eine Sprachförderung im Sachunterricht besuchen die Kinder die „Schule Natur“. Die Kinder sollen hier Sprache durch spezielle Angebote erleben, anwenden und üben. Hier werden spezielle Sprech- und Sprachhandlungssituationen geschaffen, um das Sprechen und die Sprache effektiv und nachhaltig zu verbessern. Die Kinder sollen, indem sie Naturphänomene wahrnehmen, ihre Beobachtungen äußern, Vermutungen anstellen, Hypothesen bilden, Experimente planen, durchführen und variieren, handlungsbegleitend sprechen, Ergebnisse mündlich darstellen, sich darüber austauschen und diese bildlich und/oder schriftlich dokumentieren. Das naturwissenschaftliche Lernen stellt eine besondere Chance impliziten sprachlichen Lernens dar, weil es kontextspezifische sprachliche Anforderungen stellt und dabei grundlegende Basisqualifikationen fördern kann. Die Einbindung der HSU-Lehrkraft dient dem Ziel, naturwissenschaftliches Wissen der Kinder zu aktivieren, das in der Zweitsprache (noch nicht) verbalisiert werden kann. Die Kinder sollen außerdem gesichertes Fachwissen des Sachunterrichts erwerben. Sprachhandelnder Umgang soll den Fachwortschatz der deutschen als auch ggf. der türkischen Herkunftssprache erweitern (siehe KOALA)
Koala
KOALA steht für koordinierte Alphabetisierung bzw. auch koordiniertes Lernen und meint die Vernetzung zwischen Regelunterricht, Sprachförderung und herkunftssprachlichem Unterricht. Es werden alle in der Klasse vorkommenden Sprachen einbezogen wobei nicht nur das Sprachenlernen sondern vor allem das interkulturelle Lernen im Fokus stehen.
Sichtbar wird die Vernetzung beispielsweise in den folgenden Aspekten:
Beispiel: Monate, Wochentage für die tägliche Kalenderbesprechung, Zahlwörter 1-10 und Gegenstände im Klassenraum werden in Deutsch und Türkisch benannt
Beispiel: Themen werden im Regelunterricht und HSU gleichzeitig besprochen, individuell zweisprachige Unterstützung im Regelunterricht, HSU-Lehrkraft fährt mit zur Schule Natur und es werden zweisprachige „Wortspeicher“ erstellt: Bilder – dt. Wörter – türk. Wörter > farbliche Unterscheidung dt. und türk. Wörter
Feste (Opferfest, Weihnachten-türkische und deutsche Spezialitäten), HSU-Lehrkraft erstellt zum Jahresbeginn einen interkulturellen Kalender mit den Kindern der Klassen 3 und 4
Beispiel: Bruder Jacob und Zum Geburtstag viel Glück